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Gedanken vor dem Urlaub: Warum Supply Chain Finance immer noch zählt

Mit freudigen Gedanken an die Sommerferien, in den Köpfen der Treasury- und Bankfachleute, scheinen profane Geschäftsangelegenheiten wie das Supply Chain Finance Managment eine entfernte Priorität zu sein.

Das Niedrigzinsumfeld in Europa spricht jedoch nach wie vor stark für Supply Chain Finance. Noch am 14. Juni hat die Europäische Zentralbank ihren Referenz-Refinanzierungssatz bei null Prozent belassen und schätzt, dass die Leitzinsen mindestens bis zum Sommer 2019 unverändert bleiben.

Bevor Sie also die Kalkulationstabellen weglegen und die Laptops abschalten, bevor Sie sich ans Wasser oder in die Berge aufmachen, sollten die Treasurer des Unternehmens überlegen, wie sie die Effizienz ihrer Zahlungsoptionen durch ein strategisches Supply Chain Finance Programm maximieren können.

Das Niedrigzinsumfeld in Europa hat weiterhin Auswirkungen auf Käufer und Lieferanten. Viele große Käufer haben die Zahlungsfristen mit den Lieferanten verlängert, um länger Bargeld für die Nutzung in anderen Geschäftsbereichen zu behalten. So ist das Ziel die Erträge zu maximieren, aufgrund dieser niedrigen Zinsen viel schwieriger. Die Auswirkungen dieses Fokus auf das Working Capital zeigen sich bei den Lieferanten, die viel länger warten müssen, bevor sie bezahlt werden. Laut dem Supply Chain Finance Analyst Report 2017 lag der Durchschnitt der offenen Forderung (DPO) weltweit im Jahr 2016 bei 64,5 Tagen.

Der von Intrum Justitia veröffentlichte Europäische Zahlungsbericht 2016 ergab, dass 41% der KMU angaben, dass verspätete Zahlungen von Käufern das Wachstum bremsten und das Überleben von 35% dieser Lieferanten gefährdet sei. Da der DPO in Europa vor nur ein paar Jahren im Durchschnitt bei etwa 59 Tagen lag, ist klar, dass die Lieferanten einen leichteren Zugang zu Kapital benötigen. Doch die Banken scheuen sich oft davor, Kredite an diese Unternehmen zu vergeben. Hier kann Supply Chain Finance eine effektive Lösung sein, die sowohl für Käufer als auch für Lieferanten eine Win-Win-Situation darstellt.

Supply Chain Finance: Ein perfektes Match für Käufer und Lieferanten

Wenn es richtig eingesetzt wird, dann kann Supply Chain Finance Management die DPO erhöhen, was zu einer Erhöhung des Working Capital führt und gleichzeitig die Beziehungen zu den Lieferanten stärkt. Lieferanten erhalten Zahlungsoptionen, die für ihr Geschäft funktionieren, gleichzeitig können Käufer den verbesserten und vorhersehbaren Cashflow als Folge besserer Zahlungsbedingungen nutzen.

Während die Banken ihre Supply-Chain-Finanzierungsprogramme traditionell auf Investment-Grade-Käufer konzentrierten, haben FinTechs, die in den Finanzdienstleistungssektor einsteigen, die Reichweite solcher Angebote auf ein Segment des Marktes ausgeweitet, das weitgehend ignoriert wurde — kleinere Unternehmen. Anstatt jedoch als Konkurrenz wahrgenommen zu werden, haben Banken die Möglichkeit, mit FinTechs zusammenzuarbeiten, um diese kleineren Organisationen zu betreuen und Zugang zu Reverse Factoring Lösungen zu bieten.

Besser als eine Urlaubsromantik

Wenn Banken mit FinTechs zusammenarbeiten, um Unternehmen denen solche Lösungen bisher nicht zur Verfügung standen, Working-Capital-Dienstleistungen wie Dynamic Discounting anzubieten, kann eine solche Zusammenarbeit viel mehr sein als nur eine Zweckgemeinschaft. Die Zusammenarbeit mit einem FinTech, wie Traxpay, kann es einer Bank ermöglichen, ihre bestehende Technologie zu nutzen und ihre Datenqualität durch Einsatz ihrer eigenen Plattformen weiter zu verbessern. Auf diese Weise kann die Bank die wichtige Verbindung zu Käufern und Lieferanten aufrecht erhalten und stärken und somit verhindern, dass sie den Zugang verlieren.

Durch die Zusammenarbeit mit einem FinTech können Banken die riesigen Mengen wertvoller Daten, die von Supply Chain Finanzplattformen gesammelt werden, nutzen. Traxpay erfasst beispielsweise das Data Streaming zwischen Banken und dem ERP System des Kunden wie z. B. SAP und Oracle. Diese Daten, die die Kauf- und Zahlungsgewohnheiten von Käufern und Lieferanten umfassen, geben Banken die Möglichkeit passende Angebote wie Reverse Factoring oder Cash Forecasting zu platzieren und die Metriken so anzupassen, dass DPO und DSO effektiver verwaltet werden können.

Gerade weil sich Banken und FinTechs stets im Rahmen der neuen Datenschutzgesetze in Europa bewegen, können sie wichtige Erkenntnisse aus der Fülle dieser Daten erhalten, um eine stärkere Kommunikation zwischen Käufern und Lieferanten zu ermöglichen.

Da immer mehr Banken mit FinTechs zusammenarbeiten, um die Reichweite von Supply Chain Finance Lösungen zu erweitern, sollten Unternehmen nicht zögern, ihre Bank danach zu fragen, wie sie dieses leistungsstarke Tool nutzen können. Kann man entspannt in den Urlaub fahren, wenn man weiß, dass man als Unternehmen die neuesten Supply Chain Finanztools nutzt, um Ihre Geschäfte und die Ihrer Lieferanten zu verbessern?

BY MARKUS RUPPRECHT

Markus Rupprecht ist strategischer Berater von Traxpay. Er ist Experte für den Zahlungsverkehr und hatte über 25 Jahre lang Führungspositionen im Bank- und Zahlungsverkehr bei globalen Finanzinstituten inne.

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Portrait Sibel Kücükcolak | Traxpay
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