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Schließen der Produktlücke: Wie Banken mit FinTechs mithalten können

Wir befinden uns buchstäblich im Auge eines digitalen Transformations-Hurrikans. Die derzeitige technologische Revolution ist für fast jeden Unternehmer in nahezu jeder Branche von größter Bedeutung. Laut dem Bericht „IDC FutureScape Worldwide Digital Transformation 2017 Predictions“ werden bis 2018 zwei Drittel der CEOs der in der Global 2000-Liste geführten Unternehmen die digitale Transformation in den Mittelpunkt ihrer Unternehmensstrategie stellen.

Ein Artikel des Harvard Business Review vom Juli 2017 mit dem Titel „The Financial Industry Needs to Start Planning for the Next 50 Years, Not the Next Five“ zeichnet ein düsteres Bild für die Bankenbranche. „Die Finanzdienstleistungsbranche, ein traditioneller Nachzügler bei der Einführung von Technologien, tritt gerade erst in die digitale Phase ein. Es gibt unzählige Signale: Es werden so viele FinTech-Unternehmen wie nie zuvor gegründet, diese bieten verbesserte Angebote für Nutzer und ihre Geschäftspraktiken sind transparenter als zuvor.“

Die Banken haben Mühe, mit dem hohen Tempo der FinTech-Innovationen Schritt zu halten. Denn die Institute, die durch veraltete Technologieplattformen gebremst werden, hinken hinterher und können nicht mit den raschen, flexiblen und skalierbaren Produktentwicklungen dieser neuen, in der Cloud geborenen Konkurrenten gleichziehen. Demzufolge prognostiziert der Global Banking Annual Review für 2015 von McKinsey, dass die Gewinne der alten Finanzinstitute bis 2025 um 20 % bis 60 % zurückgehen werden, wenn sie sich nicht auf digitaler Ebene weiterentwickeln.

Produktlücken: Schwachstelle oder Chance?

Nachdem sich die Unternehmen aktiv an der digitalen Transformation beteiligen, sind die Finanzabteilungen zunehmend bestrebt, verschiedene digitale Initiativen im gesamten Unternehmen zu integrieren. Ziel ist, sowohl den Umsatz als auch die Kundenzufriedenheit zu steigern. Ein Beispiel hierfür ist die schnelle Einführung der Application Programming Interface (API)-Technologie, die in das Finanzverwaltungssystem eines Unternehmens, wie z. B. eine Enterprise Resource Planning (ERP)-Lösung, eingebettet werden kann. Dadurch ist es leichter, auf Kontostände zuzugreifen und Anweisungen zu senden.

APIs bieten Unternehmen enorme potenzielle Vorteile, die dadurch Echtzeitzugriff auf Bankdienstleistungen erhalten und die Abstimmung durch den direkten Abruf von Kundendaten verbessern und dynamisch ausgetauschte Workflow-Informationen nutzen können.

Für viele Banken besteht die Herausforderung darin, dass ihre veralteten Plattformen nicht unter Berücksichtigung von Cloud-Technologien wie APIs konzipiert wurden, was die Einbindung dieser stark nachgefragten Lösungen erheblich erschwert. Der Patchwork-Charakter vieler Bankplattformen hat eine Produktlücke hinterlassen. Sie öffnet die Tür für FinTech-Unternehmen, deren cloudbasierte Technologien eine Hyperkonnektivität anbieten, die von Unternehmen als überaus attraktiv empfunden wird.

Diese Produktlücke kann als eine ernsthafte Schwachstelle der Banken gesehen werden. Denn FinTechs sind für den Bedeutungsverlust der Finanzdienstleistungsunternehmen mit verantwortlich. Sie kann aber auch als eine Chance gesehen werden, mit Drittanbietern zusammenzuarbeiten, um diese Produktlücken zu schließen und die Kundenbeziehung zu stärken.

Können Banken und FinTechs Partnerschaften zum beiderseitigen Vorteil entwickeln?

Einige Banken sehen FinTechs als gefürchtete Feinde, die entschlossen sind, ihr Geschäft kaputt zu machen und ihre Kunden zu stehlen. Aber das muss nicht sein. Partnerschaften mit FinTechs können für beide Seiten vorteilhaft sein, da Produktlücken geschlossen werden und Unternehmen die Lösungen erhalten, die sie benötigen. Zu diesen Lösungen zählen:  Dynamic Discounting, Reverse Factoring und Factoring-Dienstleistungen, Supply-Chain-Finanzierungen und andere anlagenbasierte Finanzierungslösungen.

Banken können mit FinTechs zusammenarbeiten, um die Vorteile ihrer modernen Technologieplattformen zu nutzen und die Wertschöpfung zwischen der Bank und deren Kunden zu unterstützen, indem sie ERP-Daten nutzen, Lieferketten stärken und Beziehungen vertiefen.

Es stimmt, dass einige FinTechs gern bereit sind, mit Banken zusammenarbeiten. Doch letztendlich erachten sie diese nur als einen Kreditgeber. Bei derartigen Beziehungen laufen Banken tatsächlich Gefahr, verdrängt zu werden. Natürlich sind nicht alle FinTechs gleich. Einige wollen sich ganz legitim mit Finanzinstituten zusammenschließen, um die Datenbestände zu analysieren, zu nutzen und neue Angebote zu entwickeln, die Unternehmen unterstützen. Diese Drittanbieter verstehen die Beziehungspflege zwischen Banken und ihren Firmenkunden als inhärenten Wert. Sie sehen ihre Rolle als wichtigen symbiotischen Partner, der Produktlücken schließen kann und sicherstellt, dass Banken wettbewerbsfähig bleiben.

Die Unternehmenslandschaft entwickelt sich rasant

Es steht außer Frage, dass sich die Unternehmenslandschaft rasant weiterentwickelt. Der Autor Nadeem Shaikh kommentierte in dem oben erwähnten Artikel des Harvard Business Review das aktuelle Umfeld wie folgt: „Innovationen in der Finanzdienstleistungsbranche werden zum Teil durch die Verbreitung neuer Ertragsmodelle und Technologien entstehen, wodurch unternehmerische Ideen mit institutioneller und operativer Expertise verbunden werden.“

Eine solche Partnerschaft zwischen Banken und FinTechs birgt großes Potenzial. Banken kennen das Geschäft ihrer Kunden, was für die Entwicklung und Bereitstellung eines erstklassigen Produktangebots von entscheidender Bedeutung ist. Dazu kommt die Agilität der FinTechs. Sie entwickeln Lösungen mit atemberaubender Geschwindigkeit, bringen diese auf den Markt und unterstützen Unternehmen dabei, ihre Zahlungsfunktion so auszuführen, dass sie die digitale Welt von heute voll ausschöpfen können.

In der Summe ergibt das eine Win-Win-Win-Situation, in der die Banken die Möglichkeit erhalten, Produktlücken schnell zu schließen und die Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Die Kunden erhalten von einem Bankpartner die notwendigen Werkzeuge an die Hand. Denn der Bankpartner kennt ihr Geschäft gut und bringt das Wissen mit, mit dem sie die Effizienz steigern können, um wichtige Geschäftsziele zu erreichen. FinTechs sind in der Lage, ihre Beziehungen zu den Banken zu vertiefen, da sie die innovativsten Werkzeuge zur Verfügung stellen, um den sich ständig ändernden Anforderungen des Marktes gerecht werden.

BY ALAN KOENIGSBERG

Alan Koenigsberg ist strategischer Berater von Traxpay. Er ist Experte für den Zahlungsverkehr und hatte über 25 Jahre lang Führungspositionen im Bank- undZahlungsverkehr bei globalen Finanzinstituten inne.

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